Sonntag, Oktober 07, 2007

Recycling ist quatsch

habe ich gerade in einem Artikel gelesen, jedenfalls unter gewissen Bedingungen.

Der Autor gibt eine einfache Daumenregel um festzustellen, um zu bestimmen, ob es sich bei einer Sache um eine Ressource oder Müll handelt:

Muss ich etwas dafür bezahlen, damit sie abgeholt wird oder bekomme ich Geld dafür?

  • Wenn man liest, dass Bahnschienen und Stromkabel bei Nacht und Nebel gestohlen werden, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine Ressource handelt.
  • Wenn der Komposthaufen und die Altglascontainer bisher noch nicht aufgebrochen und geplündert wurden liegt der Verdacht nahe, dass es schlicht Müll ist.
Als ich den Artikel gelesen habe, war ich erst sehr aufgebracht. Typisch Amerikaner, der sich nicht um die Umwelt kümmert sondern nur auf seinen eigenen Gewinn aus ist.

Was ich aus der Sache gelernt habe ist, dass ich eine vorgefasste Meinung zum Thema hatte, die ich mir auch nicht mit Argumenten kaputt machen lassen wollte - man nennt solche Meinungen auch kurz Vorurteile.

Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, ob Ressourcen die richtigen Preise haben, oder ob externe Kosten unberücksichtigt unter den Tisch fallen.
Meist spart man sich die Diskussion und bezeichnet die Leute einfach als Ketzer, die fragen ob es sich lohnt Müll zu Hause zu trennen und dann mit dem Auto zum Wertstoffhof zu kutschieren.

Ich würde gerne noch eine kleine Umfrage starten:
Glaubst du, dass recycling besser für die Umwelt ist oder weißt du, dass recycling (woher? Zahlen, Fakten, Quellen...) besser für die Umwelt ist.

Ich glaube es, aber habe mich bisher noch nicht genau damit beschäftigt.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Man könnte aber auch sagen, dass Altglas schlicht eine auf dem Schwarzmarkt schwerer an den Mann zu bringende Ressource ist als diverse Eisenbahnschienen, Kupferrohre usw. usf. Der Anstieg krimineller Energie ist immer dort zu verzeichnen, wo mit wenig Aufwand und Risiko ein großer Gewinn zu machen ist. Insofern halte ich das Beispiel schon mal für undurchdachten populistischen Quatsch.

Dabei kann Recycling ja oft durchaus wirklich überflüssig sein oder gar nicht dem Sinn der Sache entsprechen. Es steht z.B. ja immer noch das Gerücht im Raum das die Mülleimer auf den Bahnhöfen zwar von den Fahrgästen verlangen den Müll zu sortieren, hinterher aber alles im gleichen Müllauto landet.Und manchmal ist Recycling auch reine Gewissensberuhigung, was aber zumindest auf ein gewisses Bewusstsein schließen lässt, das dann an anderer Stelle doch etwas bringt.

Anonym hat gesagt…

... und wenn ich mir die Quelle nochmal so ansehe, erinnert mich das an einen libertären Artikel der Energie sparen für Unsinn gehalten hat, weil man im 16. Jahrhundert ja auch nicht auf die Idee gekommen sein für kommende Generationen Kerzen zu bunkern.

Ratilius hat gesagt…

@thomas

Das Gerücht mit den Bahnmülleimern kann ich bestätigen. Ein Mitarbeiter hat die vier Säcke in einen Sack geschüttet.

Auf der Seite http://www.vetrum.ch/ habe ich noch einen tollen Satz über die Verwendung von Altglas gelesen:
"Der grösste Teil des gesammelten Glases wird ins Ausland exportiert, wo es zu Sand verarbeitet wird."

ich glaube das die wahrheit irgendwo zwischen turbokapitalismus und ökoladen liegt.

Ratilius hat gesagt…

Inzwischen habe ich mich etwas in die Thematik eingelesen.
Es scheint von Gemeinde zu Gemeinde verschieden zu sein, wie der Müll gesammelt wird und was danach damit passiert.

Es gibt Möglichkeiten den Krempel vollautomatisch zu trennen, aber das wird wohl nicht überall gemacht.

Ratilius hat gesagt…

Bei der Maus wird auch noch erklärt, wie Korken und Glas, das die falsche Farbe hat getrennt wird.

http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/altglas/index.phtml?Seite=alle

Anonym hat gesagt…

Müll vermeiden is besser als Recycling...

Ne ich bin kein Grüner ;-)