Sonntag, April 09, 2006

5 cent in da Studentenwohnheim

Heute ist Sonntag und die Ebbe im Kleiderschrank
zwingt mich dazu über den Gang zur Waschmaschine nachzudenken.

Da ich das Sortieren von Wäsche für unnötig erachte, ist
das Packen meiner Reisetasche, als Lückenbüßer für eine
Wäschekorb, schnell erledigt. Ein Blick ins Portemonnaie
zeigt, dass die nötigen 1,50 € (1 € Waschen, 50 cent trocknen =>sehr billiges Vergnügen)
zwar vorhanden sind, perfiderweise aber in der falschen
Stückelung vorliegen, da der Waschautomat meines Studentenwohnheims
keine Ein- und Zweicent stücke schluckt. Ein gemäßigter Fluch
auf meinen Ordnungswahn, der herumliegendem Klimpergeld das
Existenzrecht abspricht, kommt mir über die Lippen.

Man möchte meinen, es sei kein Problem einen Mitmenschen zum
wechseln von Kleinstgeld zu überreden. Aber sehen wir weiter:
Es ist Sonntagmittag 12:00 Uhr während der Semesterferien
in einem Studentenwohnheim. Ich lege mir also eine höfliche Bitte
zurecht (bin immer so aufgeregt, wenn ich an fremden Türen klingele)
und klappere das gesamte Stockwerk ab. Ergebnis: Nada. Nicht eine Menschenseele
öffnet mir, so dass ich immer noch mit meinem lächerlichen Problem
dastehe.

Nächster Plan: Es wird sich ja wohl am hellichten Tage ein Passant
auftreiben lassen, der über den stolzen Betrag von 5 Cent verfügen kann.

Die Realität zeigt: 10 Minuten an einer verlassenen Straße in der Innenstadt können sehr lang sein.

Letztendlich sehe ich am Horizont zwei Pärchen verschwinden, die ich nach einem
kurzen Spurt noch einhole und ihnen nach der Schilderung des Problems doch
glatt zum Tausch der nötigen Münze bewegen kann.

Und die Moral von der Geschicht:
Akademiker schaffen es sehr wohl Alltagsprobleme zu lösen, manchmal
scheinen Aufwand und Nutzen allerdings nicht sehr ausgewogen zu sein :-)

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