Samstag, Juli 26, 2008

Woher nehmen die Leute eigentlich die Zeit?

In seinem Videovortrag erzählt Clay Shriky, (Teil 1 + Teil 2 - Artikel ähnlichen Inhalts ) dass während der industriellen Revolution Gin das Gleitmittel war, das es den Leuten erträglicher gemacht hat die dramatischen Veränderungen zu ertragen.

In der Nachkriegszeit gab es plötzlich einen Überschuss an Zeit und das Hilfsmittel dagegen war der Fernseher.
Auf die Frage einer Reporterin, woher die Leute die ganze Zeit nehmen, um Dinge wie Wikipedia aufzubauen hat er eine kleine Überschlagsrechnung auf einem Briefumschlag gemacht.
Alle Wikipediaseiten zusammen zu schreiben benötigt in der Größenordnung von 100 Million Stunden. In den Vereinigten Staaten sehen die Leute in einem Jahr 200 Milliarden Stunden fern, d.h. sie könnten - ceteris paribus - 2000 Wikipedias schreiben.
Allein die Zeit, die sie an einem Wochenende dafür verwenden Werbung zu schauen entspricht einem Wiki...

Ein interessantes Beispiel war noch dabei: In Brasilien gibt es eine Professor, der eine google-map eröffnet hat auf der jeder, der Opfer eines Verbrechens in einer gewissen Stadt geworden ist einen virtuelle Stecknadel an dieser Stelle hinterlassen. Wenn man sich die Karte von weiter weg ansieht, wird schnell klar, welche Ecken der Stadt man besser meiden sollte.

Von daher wird es in Zukunft wohl spannende Entwicklungen geben, wenn die Leute weniger vor dem Fernseher sitzen, sondern mal vor die Tür gehen oder den einen oder anderen sinnvollen Beitrag zum Internet leisten.

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