Samstag, Juni 23, 2012

Man muss genau wünschen...

In einem Artikel über Gruppendynamik habe ich gelesen, dass Unfallopfer schlechtere Chancen auf Hilfe haben, wenn es mehrere Helfer oder Zeugen gibt, als wenn es nur einen Helfer gibt. Jeder Helfer nicht genau weiß, ob ein Notfall vorliegt und sich nicht sicher ist, was als nächstes zu tun ist, versucht er anhand der Reaktion der anderen Helfer zu erraten, was wohl die richtige Handlung wäre. Der Effekt der Untätigkeit ist wohl umso stärker, je schlechter sich die Personen kennen und je größer die Gruppe ist. Was man von dieser akademischen Betrachtung mitnehmen sollte ist, dass das Gegengift gegen diese gegenseitige Lähmung möglichst konkrete Aufforderung an konkrete Einzelpersonen zu richten. Ganz schlecht: Nichts sagen und bluten. Besser: "Hilfe!" Noch besser: "He sie in der roten Jacke, helfen sie mir die Blutung zu stillen."

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